Mit ruhig gegliederter Fassade reiht sich das Haus der Katholischen Kirche zurückgenommen und unaufdringlich in seine Nachbarschaft an der Königstraße ein. Zugleich tritt der schmale Baukörper aber selbstbewusst hervor, ragt ab dem ersten Geschoss über die Bauline hinaus auf die große Stuttgarter Einkaufsstraße. Ein Statement der katholischen Kirche: Ohne Berührungsängste öffnet sie sich dem Leben der Stadt, in das sie sich aktiv einmischt, ohne darin aufzugehen; mitten in der Stadt hat sie einen Raum geschaffen, in dem sich nicht alles nur um Kommerz und Konsum dreht.
Konzipiert und realsiert wurde das Haus der Katholischen Kirche vom Stuttgarter Architekten Anton Ummenhofer.
Schon die Fassaden machen es deutlich: das Haus der Katholischen Kirche und die Domkirche St. Eberhard bilden ein Ensemble. Der Maulbronner Sandstein, aus dem sie gemauert sind, macht eine harmonische wie spannungsvolle Einheit sichtbar.
Das Zusammenspiel beider Gebäude setzt sich im Inneren fort: das schmale und tiefe Haus der Katholischen Kirche umgreift die Domkirche im rechten Winkel und lehnt sich an sie an, ohne dass es zu einer profanen Fortsetzung des Kirchenraums würde.
Das Haus und die Domkirche sind auf je eigene Weise "nach oben offen" und lassen den Himmel sichtbar werden.
Der Maulbronner Sandstein des Außenbaus kehrt wieder im Atrium des Hauses. Mehr als 1.200 gebrochene Steine formen die Wand zur Kirche. Jeder Stein dieser Wand stellt ein Unikat dar. Die lebhaft strukturierte Fläche ist so ein Bild für die Kirche selbst, die in der Spannung von Gemeinschaft und Individualität lebt.
Vom Atrium, dem öffentlichen Bereich des Hauses, erschließt sich das ganze Gebäude; die Veranstaltungsräume wie die vielen Einrichtungen sind von hier aus erreichbar. Zugleich bildet es eine Passage, die König- und Stauffenbergstraße miteinander verbindet. Wer mag, verweilt. Wer das Haus nur durchquert, nimmt vielleicht etwas vom besonderen Ambiente dieses "Begegnungsraums" mit.